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Wie Sie Ihre Emotionale Intelligenz entwickeln können

Nutzen Sie Ihre Emotionen konstruktiv oder dominieren diese Ihre Entscheidungen negativ? Wir alle haben Emotionen — auch diejenigen unter uns, die meinen, dass Emotionen nicht in ein professionelles Umfeld gehören. Emotionen begleiten uns nahezu rund um die Uhr. Der Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg liegt jedoch häufig in der Frage, ob wir es verstehen, wie Emotionen uns in positiver Weise dienen können. Einerseits können Emotionen Energielieferant sein, andererseits können sie die rationale Steuerung unseres Handelns beeinflussen. In diesem Artikel erhalten Sie Einblick in das Thema der Emotionalen Intelligenz und erfahren, wie diese ihnen im Arbeits- und Führungsalltag nutzen kann.


Definition

Unter Emotionaler Intelligenz (EI) wird die Fähigkeit verstanden, sowohl die eigenen Gefühle als auch die von anderen Menschen sowie menschliche Beziehungen zu verstehen, richtig einzuschätzen und entsprechend handeln zu können. Bekannt wurde der Begriff “Emotionale Intelligenz” durch das gleichnamige Buch des amerikanischen Journalisten und Psychologen David Goleman aus dem Jahr 1995. Goleman, der als klinischer Psychologe an der Harvard-Universität lehrte sowie als Wissenschaftsjournalist einen großen Bekanntheitsgrad erlangte, sieht in der Emotionalen Intelligenz eine wichtige Voraussetzung für die berufliche Karriere und erfolgreiche Führung.


Nach Goleman beruht Emotionale Intelligenz auf den vier Dimensionen Selbstwahrnehmung, Selbstmanagement, Soziales Bewusstsein und Beziehungsmanagement. Diesen vier Dimensionen werden insgesamt 18 Kompetenzen zugeordnet:


- Emotionale Selbstwahrnehmung

- Emotionale Selbstkontrolle

- Anpassungsfähigkeit

- Leistungsorientierung

- Positive Einstellung

- Empathie

- Bewusstsein/Gespür für organisatorische Zusammenhänge

- Einfluss nehmen

- Coach und Mentor sein

- Konfliktmanagement

- Teamwork

- Inspirierende Führung


Eine hohe Emotionale Intelligenz wird in der Regel mit den folgenden Attributen assoziiert:


- Höhere körperliche und geistige Gesundheit

- Die Entwicklung gesunder Arbeitsbeziehungen

- Besserer Umgang mit hohen Anforderungen und Stress

- Erhöhtes Engagement

- Bessere Entscheidungsfindung

- Reduzierung der Fluktuation und Fehlzeiten

- Erhöhte Kreativität und Innovation


Worauf nimmt Emotionale Intelligenz Einfluss?

1: Auf Ihre Leistung bei der Arbeit oder privat. Emotionale Intelligenz kann Ihnen helfen, sich in den sozialen Komplexitäten des Arbeitsplatzes zurechtzufinden, andere zu führen und zu motivieren und sich in Ihrer Karriere hervorzuheben. Wenn es darum geht, passende Bewerber zu finden, sehen viele Unternehmen emotionale Intelligenz heute als ebenso wichtig wie technische Fähigkeiten an und verwenden EQ-Tests vor der Einstellung.


2: Auf Ihre körperliche Gesundheit. Wenn Sie nicht in der Lage sind, mit Ihren Emotionen umzugehen, können Sie Ihren Stress wahrscheinlich auch nicht effektiv bewältigen. Dies kann zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen. Unkontrollierter Stress kann den Blutdruck erhöhen, das Immunsystem angreifen, das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall erhöhen, zur Unfruchtbarkeit beitragen und den Alterungsprozess beschleunigen. Der erste Schritt zur Verbesserung der emotionalen Intelligenz besteht darin, zu lernen, wie man Stress abbaut.


3: Auf Ihre geistige Gesundheit. Unkontrollierte Emotionen und Stress können sich auch auf Ihre geistige Gesundheit auswirken und Sie anfällig für Angstzustände und Depressionen machen. Wenn Sie nicht in der Lage sind, Ihre Emotionen zu verstehen, sich damit vertraut zu machen und mit ihnen umzugehen, besteht die Gefahr, dass Sie keine starken Beziehungen aufbauen können, wodurch Sie sich einsam und isoliert fühlen können.

4: Auf Ihre Beziehungen. Wenn Sie Ihre Emotionen verstehen und sie kontrollieren, können Sie besser ausdrücken, wie Sie sich fühlen, und verstehen, wie andere sich fühlen. Auf diese Weise können Sie effektiver kommunizieren und engere Beziehungen aufbauen, sowohl bei der Arbeit als auch in Ihrem Privatleben.


Was sind Emotionen?


“Emotion ist Information”- David R. Caruso und Peter Salovey


Emotionen sind ein grundlegender Bestandteil unseres menschlichen Wesens. Ohne sie wäre das Leben oft sehr viel komplizierter. Sie dominieren unseren Alltag, denn wir bewerten meist unbewusst jede Situation mit Hilfe unserer Gefühle. Gleichzeitig erleichtern sie die Kommunikation mit anderen Menschen.


Das Oxford English Dictionary definiert “Emotion” als “eine Beunruhigung oder Störung der Seele, Gefühl, Leidenschaft; ein heftiger oder erregter Gemütszustand”.


Goleman versteht unter Emotion “ein Gefühl mit den ihm eigenen Gedanken, psychologischen und biologischen Zuständen sowie dem ihm entsprechenden Handlungsbereitschaften.”


Er beschreibt weiter: “Bei lebenswichtigen Entscheidungen und Aufgaben — angesichts von Gefahren, im Umgang mit einem schmerzlichen Verlust, bei der hartnäckigen, allen Frustrationen trotzenden Verfolgung eines Ziels, bei der Partnerbindung und beim Aufbau einer Familie — werden wir von unseren Emotionen geleitet. Jede Emotion weckt eine spezifische Handlungsbereitschaft, die uns in eine Richtung weist, welche sich in der Evolution angesichts von Umständen, die in jedem Menschenleben immer wieder vorkommen, gut bewährt hat.”


Die Bedeutung von Emotionaler Intelligenz im Arbeitsumfeld


Emotionen können Ihnen helfen:


- enge Beziehungen zu entwickeln

- Probleme mit Logik und Gefühlen, also mit Herz und Verstand, zu lösen

- einen optimistischen und positiven Ausblick beizubehalten

- Flexibilität in Stresssituationen zu fördern

- anderen helfen, ihre Bedürfnisse auszudrücken

- auf schwierige Menschen und Situationen ruhig und besonnen zu reagieren und

- auf Veränderungen mit Gelassenheit und Ruhe zu reagieren


Somit kommt Emotionale Intelligenz immer dann ins Spiel, wenn es darum geht, mit herausfordernden Menschen und Situationen umzugehen, einschließlich Kunden und Kundinnen, Mitarbeitenden, Kollegen und Kolleginnen und Vorgesetzten.


Die vier Kompetenz-Bereiche der Emotionalen Intelligenz


Selbstwahrnehmung

Selbstwahrnehmung bedeutet, dass Sie Ihre eigenen Emotionen lesen und ihre Auswirkungen erkennen können. Dazu gehört auch, Ihre Stärken und Grenzen zu kennen und ein Gefühl des Selbstbewusstseins zu haben.Es geht darum, Stimmungen und Emotionen zu erkennen und besser verstehen zu können und zu verstehen,warum diese Stimmungen und Emotionen entstehen und wie sich dies auf andere auswirkt. Um diese Fähigkeit

zu üben, müssen Sie ein Bewusstsein für Ihre eigenen emotionalen Zustände entwickeln.


Wie Sie Selbstwahrnehmung entwickeln können:


- Nehmen Sie sich Zeit für Selbstreflexion

- Lernen Sie, Ihre Wahrnehmung zu hinterfragen

- Versuchen Sie, mit sich selbst objektiv zu sein

- Erforschen Sie Ihre Bedürfnisse

- Benennen Sie Ihre Gefühle und versuchen Sie, Ihre Gefühle körperlich zu spüren

- Erweitern Sie Ihr Gefühls-Vokabular

- Nutzen  Sie psychometrische Tests

- Beginnen Sie mit dem Schreiben eines Tagebuchs

- Bitten Sie regelmäßig um konstruktives Feedback

- Identifizieren Sie Ihre Hot Buttons und Trigger

- Identifizieren Sie Ihre Werte, Glaubenssätze sowie Ihren “Purpose”

- Tauschen Sie sich mit einem Freund, einer Kollegin oder einem Coach aus


Selbstmanagement

Selbstmanagement-Kompetenzen beinhalten die Fähigkeit, störende Emotionen unter Kontrolle zu halten. Dazu gehört auch ein Gefühl des Optimismus, der Anpassungsfähigkeit und Flexibilität sowie das Erkennen und Ergreifen von Chancen, sobald sie eintreten. Wer diese Kompetenz zeigt, übernimmt Verantwortung und lernt, seine eigene emotionale Reaktion zu wählen. Selbstmanagement beinhaltet auch das Lernen, Stresssituationen in Situationen umzuwandeln, die einfach herausfordernd sind. Wenn Sie sich auf diese emotionalen Auslöser einstellen, können Sie auch Ihre Emotionen besser managen.


Wie Sie Selbstmanagement entwickeln können:

- Atmen Sie durch

- Entwickeln Sie neue Gewohnheiten

- Setzen Sie sich  Sie motivierende Ziele

- Fokussieren Sie sich auf das Positive in Gesprächen

- Lächeln Sie häufiger

- Kontrollieren Sie Ihren inneren Dialog: Registrieren Sie negative Gedanken und aktivieren Sie positive

- Glauben Sie an Ihren eigenen Erfolg

- Probieren Sie Meditation aus

- Trainieren Sie Ihre Fähigkeit, sich zu fokussieren

- Managen Sie Stress effektiv und werden Sie resilienter

- Achten Sie auf Ihre Schlaf-Hygiene

- Seien Sie achtsam, z.B. beim Spaziergang

- Bewegen Sie sich aus Ihrer Komfortzone

- Betrachten Sie Misserfolge als Lerngelegenheit

- Achten Sie darauf, dass Ihre Energiespeicher regelmäßig aufgeladen werden.


Soziales Bewusstsein

Zu den Kompetenzen des sozialen Bewusstseins gehört es, die Emotionen anderer Menschen zu spüren, ihre einzigartigen Perspektiven zu verstehen und zu lernen, sich aktiv für Dinge zu interessieren, um die sie sich Sorgen machen. Dazu gehört auch ein entsprechendes Organisationsbewusstsein.


Wie Sie soziales Bewusstsein entwickeln können:

- Seien Sie neugierig

- Achten Sie auf das Non-Verbale

- Konzentrieren Sie sich auf den gegenwärtigen Moment

- Stellen Sie Ihrem Gegenüber Fragen

- Planen Sie Besprechungen im Voraus

- Übernehmen Sie die Kontrolle über den inneren Dialog

- Begeben Sie sich bewusst in ungewohnte Umfelder

- Sprechen Sie mit Menschen außerhalb Ihres täglichen sozialen Umfeldes

- Üben Sie, emotionale Intelligenz zu erkennen und das damit einhergehende Verhalten zu beobachten. (Film, Serie, Alltag)

- Üben Sie aktives Zuhören

- Beobachten Sie Menschen

- Beschäftigen Sie sich mit kulturellen Unterschieden

- Hinterfragen Sie häufiger Ihre Wahrnehmung

- Versetzen Sie sich in die Lage des/der anderen

- Versuchen Sie, ein Gespür für Atmosphäre und Stimmungen zu entwickeln


Beziehungsmanagement

Beziehungsmanagement beinhaltet ein Gespür für Teamarbeit und Zusammenarbeit, eine inspirierende Führungskraft zu sein und zu lernen, wie man Meinungsverschiedenheiten löst. Diejenigen, die sich mit dieser Kompetenz auskennen, wissen, wie man andere führt und motiviert, und setzen eine breite Palette von Taktiken ein, um zu überzeugen. Beziehungsmanagement beinhaltet auch die Fähigkeit, Menschen in eine neue Richtung zu führen und  zu lernen, wie man die Fähigkeiten anderer durch Feedback und Anleitung stärkt.


Wie Sie Beziehungsmanagement entwickeln können:

- Seien Sie offen und neugierig

- Vermeiden Sie gemischte Signale

- Denken Sie an die Regeln der Höflichkeit

- Nehmen Sie Feedback an

- Begrüßen Sie Menschen mit Namen

- Bauen Sie Ihr Selbstvertrauen auf

- Zeigen Sie ein offenes Verhalten

- Vermeiden Sie wütendes Verhalten

- Stellen Sie sich den Situationen

- Bestätigen Sie die Gefühle der anderen Person

- Zeigen Sie Ihr Interesse

- Erklären Sie Ihre Entscheidungen

- Bieten Sie direktes und konstruktives Feedback

- Vergewissern Sie sich, ob Ihre Nachricht verstanden wurde, indem Sie Ihren Gesprächspartner bitten, den Inhalt wiederzugeben

- Bieten Sie einen Alternativtermin an, wenn das Gespräch unterbrochen wird

- Ziehen Sie sich nicht von einem schwierigen Gespräch zurück


Emotionale Intelligenz ist erlernbar. Durch regelmäßige Reflexion und das Praktizieren einzelner Schritte können auch Sie Ihre Emotionale Intelligenz nachhaltig verbessern und glücklicher, leistungsfähiger und in besserer Beziehung zu Ihren Mitmenschen sein.

 

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